Pyrenäen- Durchquerung des RC-72 Peiting.


„In 6 Tagen vom Atlantik zum Mittelmeer“.

 

12 Teilnehmer begaben sich Anfang August unter der Führung
von Josef Glück auf den Weg die Pyrenäen vom Atlantik zum Mittelmeer in 6 Etappen mit dem Rennrad zu durchqueren.

 

Die lange Anfahrt verkürzte die Gruppe, indem sie einen
Zwischenstopp in Zentralfrankreich einlegte. 
Im Naturpark Auvergne dehnt sich über 30km Länge die Vulkankette „Chaine des Puys“ aus. Eine Besichtigung dieser Landschaft bietet sich mit dem Fahrrad geradezu an und verschafft auch noch Gelegenheit Trainingskilometer zu absolvieren.


Am Tag darauf reiste die Radgruppe zum Ausgangsort Ascain
ins Baskenland.

 

Bevor am nächsten Tag die eigentliche Tour begann war ein
kurzes Fußbad im Atlantik in der Hafenstadt Saint-Jean-de-Luz nahe Biarritz noch obligatorisch.

 

Die 1. Etappe führte dann von Ascain durch das malerische
Pilgerstädtchen St. Jean-Pied-de-Port entlang der spanischen Grenze zum
Tagesziel Montory. Dabei bewältigten die Rennradler fünf Pässe mit bis zu 13%-igen Steigungen. Spätestens am Col d´Haltza/Col d´Burdincurutcheta wussten alle Fahrer, was noch die nächsten Tage auf sie zukommt.

 

Da man im August in den Pyrenäen am Nachmittag mit Gewitter
rechnen muss, starteten die Radler immer früh morgens. So auch bei der 2. Etappe. Fünf anstrengende Pässe u.a. der Col de Marie-Blanque und der Col d´Aubisque waren an diesem Tag die Höhepunkte. Zum Glück leerten sich im Zielort Aucun die dunklen Baskischen Regenwolken erst kurz nach der Ankunft.

 

Für den Rest der Woche war aber nur noch Sonnenschein
angesagt und die befürchteten Gewitter blieben fern.

 

Am 3. Tag stand vormittags der Col du Tourmalet, mit 2115m
Höhe der Klassiker schlechthin, auf dem Programm. Während der Anfahrt konnten die Radfahrer die Aufräumarbeiten der enormen Hochwasserschäden vom Juli beobachten. Wieder im nächsten Tal angekommen wurde der Col d´Aspin vom Tourenplan gestrichen und stattdessen der traumhafte Col de Horquette d´Ancizan aufgenommen. Dieser Pass wurde heuer zum ersten Mal bei der Tour de France
befahren. Es folgte noch der Col de Peyresourde, bis das nächste Ziel in Bagneres-de-Louchon erreicht wurde.

 

Der Col de Mente, Col de Portet d´Aspet, Col de la Core und
der Col de Seraille waren am 4. Tag zu bewältigen. Wiederum handelte es sich hier um bekannte Tour de France Anstiege. Am Nachmittag empfingen holländische Wirtsleute die Radler im „Les deux Velos“. Es handelte sich hier um eine außergewöhnliche Unterkunft speziell für Radgruppen.

 

Die sogenannte Königsetappe sollte die 5. Etappe werden.
Nach der Länge von 147km und 3005Hm war es dann auch angebracht davon zu sprechen. Anfangs ging es noch im Schatten den Col de Port auf 1249m hoch, danach führte die Strecke über mehrere weniger bekannte aber landschaftlich traumhafte Pässe vorbei an Aix-les-Thermes zum Port de Pailheres. Mit einer Höhe von 2001m und einem Anstieg von 1046 Höhenmeter ist dieser Pass wohl einer der schönsten in den Pyrenäen. Die 30 km lange Abfahrt nach Quillan entschädigte die Radler dann für die Strapazen zuvor.


Am Abend des 15. August (Mariä Himmelfahrt) genossen die
Teilnehmer dann das traditionelle Dorffest bei Wein und Straßenmusik.

 

Die letzte und 6. Etappe führte noch 35km bergauf zum 1506m
hohen Col de Jou. Die restliche Strecke raste die Gruppe dann dem Mittelmeer entgegen. In Saint-Cyprien, nahe Perpignan, war es dann

soweit. 

Nach 748 km und knapp 16000 Höhenmetern tauchten die
glitzernden Wellen hinter den Palmen auf.

Ein Bad und ein anschließendes Bier am Strand waren der verdiente Lohn.

 

Josef Glück, der schon mehrmals die Peitinger Radler durch Frankreich führte, war sehr zufrieden, dass alle Teilnehmer gesund am Ziel ankamen.

 

Bild: Passhöhe Col du Tourmalet (2115m)

 

Vordere Reihe sitzend von links:

Erwin Barnickel, Peter Utzschneider, Georg Hiemer, Karl Thoma, Josef Glück

 

Hintere Reihe stehend von links:

Heinz Hecker, Otto Riedl, Herbert Riedl, Alfred Socher, Max Barnickel, Josef Stohr, Alfred Wladar